Die GRÜNE Ratsfraktion unterstützt den Impuls der GRÜNEN Bundestagsfraktion am Tag der Arbeit, dem 1. Mai, daran zu erinnern, dass Arbeitszeit auch Lebenszeit ist. Alles unter einen Hut zubekommen fällt uns Allen immer schwerer in einer sich mehr und mehr verdichtenden Arbeitswelt.
Deshalb gilt es umso mehr: Zeit haben und einmal tief durchatmen. Das eigene Arbeitspensum schaffen, ohne ständig zu hetzen. Mit den Kindern zusammen die Zeit vergessen. Sich den alten Eltern in Ruhe zuwenden. Oder helfen können, wenn Geflüchtete Unterstützung brauchen: Der Wunsch nach mehr Zeit und mehr Freiheit bei der Zeitgestaltung eint heute viele.
Gehetzt zu sein, ist für viele Menschen ein alltägliches Gefühl. Die Beschleunigung und Verdichtung hat unser Leben verändert, das berufliche wie das private. Gleichzeitig gibt es auch viele Menschen, vor allem Frauen in Teilzeit, die gern mehr arbeiten würden. Wir wollen Arbeit daher so gestalten, dass sie ins Leben passt. Denn wir leben nicht um zu arbeiten, sondern wir arbeiten um gut zu leben.
Beschäftigte sollen deshalb endlich mehr Zeitsouveränität erhalten. Viele Menschen wollen gerne etwas später anfangen zu arbeiten, damit sie die Kinder zur Schule bringen können oder ein bisschen früher zu Hause sein, um am späten Nachmittag für einen kranken Elternteil sorgen zu können. Andere wollen endlich wieder Vollzeit arbeiten, weil die Kinder größer geworden sind und sie beruflich nochmal durchstarten wollen.
Grüne Arbeitszeitpolitik will mehr Zeit für Kinder und für die Pflege ermöglichen, für Weiterbildung oder für ehrenamtliches Engagement. Dafür wollen wir auch die Arbeitszeiten beweglicher machen – damit Arbeit endlich gut ins Leben passt.
GRÜNE FORDERUNGEN
» Flexible Vollzeit: Wir möchten einen Vollzeit-Arbeitszeitkorridor im Bereich von 30 bis 40 Stunden pro Woche schaffen. Innerhalb dieses Korridors sollen Beschäftigte – unter Einhaltung von Ankündigungsfristen – bedarfsgerecht ihren Arbeitszeitumfang selbst bestimmen können. Außerdem wollen wir das bestehende Recht auf Teilzeit um ein Rückkehrrecht auf den früheren Stundenumfang ergänzen, damit die Formel „Einmal Teilzeit, immer Teilzeit“ der Vergangenheit angehört.
» Passgenau arbeiten: Beschäftigte sollen das Recht bekommen, Beginn, Ende und Verteilung ihrer Arbeitszeit mitzugestalten. Auch das Arbeiten im Home Office wollen wir einfacher machen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Betriebsräte sollen die Möglichkeit bekommen, eine Betriebsvereinbarung zu Vereinbarkeitsfragen und für mehr Zeitsouveränität von der Geschäftsführung zu verlangen. Wenn durch Vertrauensarbeitszeit die Arbeit entgrenzt und Mehrarbeit entsteht, dann soll der Betriebsrat zukünftig über die Menge der Arbeit mitbestimmen können. Denn Zeitsouveränität soll auch tatsächlich zu mehr Lebensqualität führen.
» Zeitsouveränität in besonderen Arbeitsformen: Bei Schichtarbeit und Arbeit auf Abruf sollen die Rechte der Beschäftigten gesetzlich gestärkt werden, damit auch sie mehr Spielräume in ihrer Zeitgestaltung erhalten.
Unser Appell am 1. Mai: Alle reden von familienfreundlichen Arbeitszeiten und mehr Zeitsouveränität der Beschäftigten. Doch die Umsetzung in der Praxis verläuft schleppend. Also denkt bitte selber daran und sprecht darüber in eurem Umfeld. Sonst ändert sich nichts.
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