Presse-Echo von GRÜNEN und SPD zum NWZ-Artikel „Wirtschaft kritisiert Oldenburgs Baupolitik“ in der Ausgabe vom 28.09.2022:
Boden ist eine wertvolle Ressource mit der wir als Stadt angesichts ökologischer Krisen achtsam umgehen müssen. Auch in den Nachbarkommunen wird sich diese Erkenntnis langfristig durchsetzen. Hinzu kommt, dass wir in Oldenburg wegen der Knappheit an Flächen flächensparend bauen müssen. Nur dadurch können wir möglichst viele Menschen mit Wohnraum versorgen und in der Stadt halten. Diese Ziele stehen im Einklang mit den Zielsetzungen der Bundesregierung, wonach bis zum Jahr 2030 nur noch 30 ha pro Tag versiegelt werden sollen. Derzeit wird täglich fast die doppelte Fläche versiegelt. Angesichts der hohen CO2-Emissionen durch die Bauwirtschaft muss auch vor dem Hintergrund der sogenannten grauen Energie die Nachnutzung vorhandener Bebauung stärker in den Blick genommen werden. Unser Ratsbündnis hat sich auf eine zukunftsweisende Baupolitik verständigt, die die vorstehend beschriebenen Herausforderungen in den Blick nimmt, indem auf möglichst wenig neu versiegelter Fläche möglichst energiesparend gebaut und durch die Schonung von wertvollen Ressourcen auch dringend benötigter bezahlbarer Wohnraum für die Bürger*innen geschaffen wird.
Mit unserem Bündnispapier geben wir allen Akteur*innen Planungssicherheit. Mit Einfamilienhäusern, die wir möglichst platz- und energiesparend und in der Regel als Doppel-, Reihen- und Kettenhäuser bauen wollen, kann mehr Wohnraum als durch freistehende Einfamilienhäuser geschaffen werden. In Mehrfamilienhäusern müssen mehr große und familienfreundliche Wohnungen entstehen. Wir stehen für einen guten Mix unterschiedlicher Haus- und Wohnungstypen, der freistehende Einfamilienhäuser nicht kategorisch ausschließt. Das Bündnis legt großen Wert darauf, dass die Nachverdichtung maßvoll erfolgt und neue Gebäude sich in den vorhandenen Gebäudebestand einfügen. Potentiale für mehrgeschossigen Wohnungsbau sehen wir insbesondere innerhalb des Autobahnrings und entlang der großen Einfallstraßen.
Aus Sicht des Bündnisses ist es nicht nachvollziehbar, dass die Kritik des Immobilienkreises an der Oldenburger Baupolitik Herausforderungen wie bezahlbares Wohnen, Klimaschutz oder Augenmaß bei der Nachverdichtung nicht einmal benennt. Genau dies aber braucht Oldenburg: Bezahlbaren und klimaschonenden Wohnraum. Viele Oldenburger haben zudem die berechtigte Erwartung, dass Bauträger nicht jeden Quadratmeter bebauen, sondern Rücksicht auf die Bestandsbebauung und das Stadtbild nehmen. In den aktuelleren Bebauungsplänen können bereits mehrere tausend zusätzliche Wohnungen entstehen. Hinzu kommen Flächen in älteren Bebauungsplänen und im Innenbereich.
Auch die energetische Sanierung, die Umnutzung und/oder Aufstockung von Bestandsgebäuden sowie die Planung von möglichst klimaneutralen Wohnquartieren z. B. auf dem Fliegerhorstgelände sind wichtige Aufgaben in den nächsten Jahren. Für das Ratsbündnis sind dies zentrale Bausteine einer nachhaltigen und sozial verträglichen Stadtentwicklung, die wir gerne zusammen mit dem Immobilienkreis und weiteren Akteur*innen gestalten wollen.
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