
Die Teilnehmer*innen des 2. transantionalen Workshops in Vantaa. Foto: Martin Schneider
Europas Städte stehen vor einer Reihe von vielschichtigen Herausforderungen. Migration, Flucht und Integration sind eine solche Herausforderung. In den letzten 18 Monaten hat diese Thematik große Bedeutung auf nationaler und europäischer Ebene gewonnen. Um diesen Herausforderungen auch nur annähernd gerecht werden zu können hat die Europäische Union (EU) ARRIVAL CITIES erfunden. ARRIVAL CITIES ist ein zweijähriges transnationales Programm (2016 bis 2018), in dem es um Wissenstransfer zwischen zehn Städten (eine davon ist Oldenburg) geht. Der Erfahrungsaustausch konzentriert sich auf die Themen Migration und Integration und wird durch Mittel der Europäischen Kommission finanziert im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung.

Europäer*innen tauschen sich untereinder aus, um voneinader zu lernen. Foto: Martin Schneider
Beim 2. Workshop, der in Vantaa, Finnlands viertgrößter Stadt, „Vorort“ Helsinkis, stattgefunden hat, nahm die GRÜNE Ratsfrau Ute Goronczy in ihrer Eigenschaft als Mitglied des Ausschusses für Integration und Migration teil. Jeder der fünf geplanten Workshops möchte den Austausch zwischen europäischen Städten zum Thema Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchteten befördern. Ziel ist es, dass durch diesen Austausch alle Partnerstädte einen entsprechenden lokalen Handlungsplan entwickeln zu können. Also auch Oldenburg, wo im September diesen Jahres ARRIVAL CITIES Station machen wird.
Alle Workshops des Programms ARRIVAL CITIES haben einen von der jeweiligen Gastgeberstadt gesetzten Schwerpunkt. In Vantaa war dies die Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchteten. In diesem Rahmen gab es am ersten Tag mehrere Präsentationen zu entsprechenden Integrationsmaßnahmen, die in verschiedenen Partnerstädten durchgeführt werden und lebhafte Diskussionen und Austausch der Erfahrungen über verschiedene Herangehensweisen und Ausgangsbedingungen für die gesellschaftliche und Arbeitsmarktintegration auslösten.

Das Netzwerk ARRIVAL CITIES steht vor vielen Herausforderungen. U.a. den gesellschaftlichen Zusammenhalt aufbauen und Fremdenfeindlichkeit abbauen. Foto: Martin Schneider
Ute berichtet vom zweiten Tag: „Wir besuchten mehrere Projekte in Vantaa und Helsinki. U.A. wurde uns „Nicehearts“ vorgestellt, eine Stadtteileinrichtung, die das Ziel hat, Mädchen und Frauen in sozial benachteiligten Stadtteilen zu stärken, ihnen Selbstvertrauen und Strategien zum Umgang mit Schwierigkeiten beizubringen und so Selbständigkeit zu gewinnen. „Ohjaamo“ ist eine städtische Einrichtung, die gemeinsam von verschiedenen Ämtern Vantaas betrieben wird. Ziel ist es, jungen Menschen insbesondere aus sozial benachteiligten und migrantischen Milieus, im Sinne eines „One-Stop-Shops“ alle öffentlichen Dienstleistungen anzubieten, die rund um die Aufnahme von Arbeit oder Ausbildung stehen: Wohnen, Sozialversicherung, Berufs-, Ausbildungs- und Studiumsberatung, Finanzierungsberatung. Neben diesem ressortübergreifenden Ansatz besonders interessant ist der niedrigschwellige Ansatz, um zugänglich zu sein auch für junge Menschen aus Milieus, die sich aus Misstrauen sonst eher nicht zur Beratung in behördliche Einrichtungen kämen und die sozialpädagogische Begleitung der jungen Klient*innen im „Ohjaamo“. Zuletzt besuchten wir das Gründerzentrum der Stadt Helsinki, wo man bereits seit einigen Jahren gut auf Existenzgründer*innen mit Migrationshintergrund eingestellt ist. Immerhin machen diese allein um die 30% der Neugründer*innen aus. Das Erfolgskonzept mit verschiedenen Lernmodulen, in denen die Existenzgründer*innen neben den rechtlichen und kaufmännischen Grundlagen auch „Business-Finnisch“ und finnische „Business-Kultur“ lernen, scheint aufzugehen. Denn eine überdurchschnittlich hohe Zahl der betreuten Neugründungen übersteht die harte erste Phase der Geschäftsexistenz.“
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