Presse-Echo auf NWZ vom 10.01.2023 „Schlittschuhfläche verdrängt Ökomarkt in Oldenburg für zehn Wochen“ und vom 14.01.2023 „Argumente gegen Schlittschuhbahn“
Früher, als die Winter noch kalt waren, konnten Oldenburger:innen auf zugefrorenen Wiesen oder Seen Schlittschuh laufen. Aktuell werden kleine Kreise in einem Zelt auf dem Julius-Mosen-Platz auf Plastik gedreht. Auf einer Kunststoffschlittschuhbahn. Diese benötigt weder Wasser noch Kühlenergie und soll daher besonders nachhaltig sein.
„Aus Sicht der Verkehrssicherheit ist dieser Standort in Sachen Sicherheit nicht gerade der Beste,“ kritisiert Maik Niederstein, GRÜNEN Mitglied des Verkehrsausschusses. „Der Unfall eines Fußgängers schon beim Aufbau des Zeltes macht deutlich, wie eng dort die Verhältnisse sind. Das weiß die Genehmigungsbehörde vorher. Die Bitte von Polizei und Stadtverwaltung, auf dem Julius-Mosen-Platz rücksichtsvoll miteinander umzugehen, lässt ja tief blicken. Das ersatzlose Streichen von Fahrrad-Stellplätzen macht die Innenstadt auch nicht attraktiver,“ ergänzt Niederstein.
Außerdem sind die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaftsförderung über diese Maßnahme nur durch ein Video informiert worden. Auf Nachfrage hatte man seitens der Wirtschaftsförderung eine detaillierte Pro-jektpräsentation mit versprochen. Die GRÜNEN Ausschussmitglieder Nicolai Beerheide und Jutta Schober-Stockmann freut das nicht: „In diesem Fall werden wichtige Fördermittel dafür eingesetzt, die Innenstadt nach Corona zu fördern, ohne unsere kritischen Nachfragen zur Klärung der Ökologie nachzukommen. Diese Fördermittel könnten auch für sinnvollere Maßnahmen eingesetzt werden. Viel schlimmer ist jedoch, dass die lokalen, landwirtschaftlichen Betriebe, die die Stadt Oldenburg bei der Umsetzung ihrer Ernährungsstrategie und dem Schulmensakonzept unterstützen, nur vor vollendete Tatsachen gestellt wurden, zehn Wochen lang den Ökowochenmarkt an einem anderen Standort abzuhalten. Kluge Wirtschaftsförderung ist das nicht gerade, wenn damit deutliche Umsatzverluste einhergehen.“ Auch der Abbau von Fahrradstellplätzen am Julius-Mosen-Platz ist aus Sicht der Mitglieder des Verkehrsausschusses und des Ausschusses für Wirtschaftsförderung nicht sinnvoll, vor allem ohne eine Alternative in räumlicher Nähe.
Der Ansatz, langlebige Alternativen zu kühlungs- und energieintensiven Schlittschuhbahnen aus Eis zu suchen, sei aber grundsätzlich gut, betonen die GRÜNEN Ausschussmitglieder. Eine echte Kunsteis-Bahn sei in Zeiten der Klimakrise nicht vertretbar. Doch Kunststoff-Eisbahnen führten in eine ökologische Sackgasse. „Beim Schlittschuhlaufen auf Synthetik-Eisbahnen fräsen die scharfen Schlittschuh-Kufen feine Plastik-Fäden ab, die wie Späne unterschiedlicher Größe aussehen. Das so abgelöste und freigesetzte Mikroplastik gelangt in Böden, Luft und Meer und richtet verheerenden Schaden an,“ warnt der WWF. Ein anderes Problem sei die Gleitfähigkeit. Eislaufen auf Kunststoff ist viel anstrengender. Für öffentliches Eislaufen ist dieser Untergrund nicht geeignet.
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