Ein sogenanntes Bäderstrategiekonzept soll es nun richten. Doch der Reihe nach: 1974 wurden in Kreyenbrück und in Eversten Hallenbäder gebaut. Im Stadtnorden das Freibad Flötenteich. Oldenburg hat damals 135.000 Einwohner*innen. In 2001 wird das Hallenbad am Berliner Platz in der Innenstadt geschlossen. 2005 wird die OLantis SportWelt eröffnet. 2018 hat Oldenburg 168.000 Einwohner*innen und 1.000 m² weniger Wasserfläche als vor dem Jahr 2001 (Quelle: Oldenburger Schwimmverein und Post SV). Soweit die Fakten.

Die GRÜNEN Ratsfrauen (v.l.n.r.) Rita Schilling, Ingrid Kruse, Christine Wolf und Ute Goronczy im Umkleidentrakt im Stadtteilbad Kreyenbrück.
Ende Oktober 2017 hatte die Stadtverwaltung das Bäderstrategiekonzept vorgestellt und aufgrund eines Gutachtens mal so eben vorgeschlagen, das Stadtteilbad in Eversten zu schließen und das Freibad Flötenteich in ein sogenanntes Vitalbad umzubauen. Nun schlagen sprichwörtlich die Wellen hoch und die Schwimmengagierten Alarm, denn dieses Gutachten geht am aktuellen Schwimmbedarf doch deutlich vorbei. Nebenbei kommt so heraus, dass immer weniger Kinder das Schwimmen in der Grundschule lernen. Unter anderem auch deshalb, weil zu wenig Badezeiten städtischerseits zur Verfügung gestellt werden. Dieses Manko, nicht ausreichend schwimmen gelernt zu haben, verschiebt sich dann auf die weiterführenden Schulen und führt dort dazu, dass wegen nicht ausreichend vorhandener Wasserfläche auch nicht der

Das Stadtteilbad Eversten wird von außen künstlerisch in Anspruch genommen.
Schwimmunterricht erteilt werden kann, der nötig ist, damit alle Schüler*innen sicher schwimmen können.
Für die GRÜNE Ratsfraktion ist diese langjährige Entwicklung Grund genug, sich mit dem Thema Schwimmen auseinanderzusetzen und sich gemeinsam mit der betriebsführenden Bäderbetriebsgesellschaft (BBG), einer 100%igen Tochter der Oldenburger Stadtverwaltung, die Bäder in Kreyenbrück, Eversten und am Flötenteich anzuschauen. Um es vorwegzunehmen: „Es funktioniert“, resümiert Bäderbetriebsleiter Timo Ukena. Das Bad erwirtschaftet nach Ukena „einen enormen Kostendeckungsgrad“. Natürlich besteht in allen drei Bädern ein Sanierungsbedarf, zumal jahrzehntelang nur die dringendsten Reparaturen durchgeführt wurden.
Für Laien fällt im Hallenbad in Kreyenbrück auf den ersten Blick auf, dass einige großflächigen Fensterscheiben stark angelaufen sind und im Außenbereich des Schwimmbeckens sich immer mehr Fliesen vom Boden ablösen. Auch die Umkleiden atmen den Charme des vergangenen Jahrhunderts. Vor zwei Jahren ist ein neuer Heizkessel für etwa 40.000 EUR eingebaut worden und eine neue Filteranlage wäre wünschenswert. In Eversten sieht’s ähnlich aus, wobei dort vor bereits zehn Jahren die Heizung erneuert worden ist. Das Gebäude macht von außen keinen so attraktiven Eindruck, dafür sind die Umkleiden mehr
im hier und heute. Für Eversten prognostiziert die BBG eine Sanierung von zwei bis vier Millionen EUR. Wobei der Gesetzgeber Standards in Sachen wie Sicherheit oder Brandschutz vorschreibt, die einen Neubau von vornherein wirtschaftlicher erscheinen lassen. Ausgelastet sind beide Hallenbäder sehr ordentlich und das Freibad Flötenteich ebenfalls – bei gutem Wetter. Wobei grundsätzlich zu bedenken ist: Freibäder machen im Nordwesten Deutschlands einfach keinen Spaß – aus Sicht des Betreibers. Es gibt zu wenige zusammenhängende Sonnenstunden.
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